Geschichte und Beschreibung der Anlage

 

Walsrode (Walos-Rode) ist eine Klostergründung des 10. Jahrhunderts durch einenden Grafen Walo, angeblich Askanier (Aschersleben, Stammburg Ballenstedt) vermutlich aber aus der Familie der Billunger, Herzöge von Braunschweig-Lüneburg. Strategischer Ort für die Siedlung war eine Furt über die Böhme, unweit der das Kloster gelegen ist. Dort fanden früher reisende Kaufleute Schutz und Unterkunft. Heute ist das Kloster ein Damenstift und untersteht der niedersächsischen Klosterkammer.

Da das Böhmetal sumpfig war, befanden sich die ersten Bauernhöfe auf den Anhöhen, und so war vermutlich einer an der Stelle des heutigen Landhauses Walsrode.

Der Flurname "Bei Köhler's Hof" weist auf einen früheren Besitzer der Hofstelle hin, die in einer Karte von 1816 verzeichnet aber vermutlich wesentlich älter ist. Etwa 1890, mit dem Erwerb des Grundstücks durch die Familie Wolff endete die landwirtschaftliche Nutzung. Die früheren Stallgebäude wurden anderen Nutzungen zugeführt. Nur der Kuhstall an der Hermann-Löns-Straße wurde abgerissen. 1912 stellte die Familie einen Teil des Grundstücks für ein Heidemuseum zur Verfügung, auf den ein altes Bauernhaus, "Rischmanns Hof" aus der Heidmark, verlegt wurde. Grundstock eines der ältesten Freilichtmuseen im Lande.

Vom Landhaus blickt der Gast über eine weite Rasenfläche, die von über 100jährigen Rhododendren und alten Eichen, Buchen und Linden gesäumt wird, auf die Giebelseite des strohgedeckten Heidemuseums. Beim Rundgang durch den 2 ha großen Park, vorbei an "Pferdestall" Bungalow, "Gänsestall" und "Hühnerstall" wird er weitere, teils seltene Hölzer entdecken. Bänke laden zum besinnlichen Verweilen ein. Manche Gäste schließen morgens ihre Fenster weil sie der Gesang der vielfältigen Vogelwelt stört. Dieser Park, der in den Sternen einer Hotelklassifizierung keinen Niederschlag findet, gehört in besonderem Maße zum Ambiente des Landhaus Walsrode.

Das Haupthaus ist ein Vierständer-Lehmziegelfachwerkbau, der zum Witterungsschutz mit einer Holzverschalung versehen ist. Der alte Grundriss ist noch gut erkennbar. Der Eingang war neben dem heutigen Kamin. Dann befanden sich links die drei Zimmer der Bauernfamilie - Kinderzimmer, Elternschlafzimmer und Spinnstube - darunter zwei Kellerräume. Die heutige Halle und das Frühstückszimmer bildeten die Tenne, an deren nördlicher Seite die Pumpe an der Grenze zum Stall stand, der seinen Ausgang an der nördlichen Breitseite hatte.

Am 4. August 1979 eröffneten wir das Landhaus als Hotel garni, 1983 erhielt es einen Anbau zur Oskar-Wolff-Straße hin und seit 1986 gehört auch der 1964 erbaute Atrium-Bungalow als Dépendance zum Hotel, das seitdem 30 Betten in 18 Zimmern hat.

1934 zog das letzt Pferd "Ultimus" aus dem Pferdestall aus. Seit 1945 ist er von Menschen bewohnt. Der frühere Hühnerstall, wurde um 1895 zu einem Wohnhaus umgebaut. Unterhalb des früheren Hühnerstalls steht der ehemalige Gänsestall, direkt vor der großen Eiche. Er diente von 1938 bis 1945 etwa 10 Gänsen als Heimstatt. 1945/46 war er eine Notwohnung, nun ist er Spiel- und Geräteschuppen.

Bei der Renovierung des Hauses, in dem früher eine Gärtnerfamilie wohnte, die von 1931 bis 1967 einen Teil des Grundstücks gepachtet hatte, ließen Boden- und Deckenkonstruktionen erkennen, dass das Haus ursprünglich wohl ein Schafstall war. Brandspuren erklärten, dass das Fachwerk der Südseite einmal abgebrannt und durch eine Ziegelmauer ersetzt wurde. Das Fachwerk der Nordseite wird durch mächtige Findlingsblöcke getragen. Wir haben nun die alte Bestimmung als Bezeichnung aufgegriffen und das Haus zu einem Seminar- und Veranstaltungsgebäude umgebaut.

Ob in den Häusern oder im Park - überall wird sich der Gast von der Schönheit der Lage, dem Stil der Einrichtung der Häuser und dem Hauch der Geschichte und der Geschichten, der über allem liegt, umfangen fühlen. Dies schafft das besondere Ambiente im

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